Chico kam 2002 – also heute vor 12 Jahren zu uns. Damals verlor ich meine Holsteiner Stute Vacta, die mein Vater auf unserem Hof gezüchtet hatte nach einem gemeinsamen Weg von 19 Jahren. Es war schwer und die Box sollte schnell zur Gesellschaft von Soli Boy, dem Pferd meiner Schwester, gefüllt werden. Von Bekannten wusste ich, dass Chico nicht mehr gebraucht wurde und uns sofort zur Verfügung gestellt werden konnte.
So kam er zu uns und nach einiger Zeit ritt ich ihn. Chico hatte am Anfang leider wenig Vertrauen zu mir und unsere ersten Jahre waren nicht immer leicht. Er schwankte zwischen absoluter storrischer Ruhe und Panikattacken. Eigentlich sollte er nur ein paar Wochen bleiben, aber er sein Charme berührte mich mehr und mehr, so dass ich nach 1,5 Jahren zu den Besitzern fuhr und er in meinen Besitz überging.Meine Eltern waren entsetzt, denn neben der Tatsache, dass er vom Exterieur nicht gerade dem idealen Reitpferd entsprach, war er zudem auch noch ungeklärt taktunrein. Ungeklärt? Ich war in zwei verschiedenen Tierkliniken, die beide nichts fanden und ihm lediglich eine Tauglichkeit zum Freizeitpferd attestierten. Egal, ich wollte ihn und sonst keinen! Er hatte mein Herz erobert!
An den Tagen, an denen es ihm gut ging, fuhren meine Schwester Regina und ich ihn ein und sie besuchte sogar ein, zwei kleinere Turniere, verlor aber wegen der immer wieder auftretenden Lahmheit den Spaß an ihm und ich hatte einfach die Hosen zu voll, um selbst die Leinen in die Hand zu nehmen.